Hallenturnier in Neustadt-Glewe - ein Bericht von Arne ZeukeVon Volley-Tigers und dicken KühenIm unermüdlichen Streben nach einer perfekten Saisonvorbereitung unternahmen größere Teile der 1. Herren eine Exkursion in das gar nicht so ferne Neustadt-Glewe. Das Vorhaben firmierte unter dem Tarnmäntelchen des Kräftemessens mit anderen Teams aus Regional- und zweiter Liga, diente in Wirklichkeit jedoch der Aufarbeitung von Michas Kindergarten-Zeit sowie der Erkundung der östlichen Tierwelt. Bereits zu Beginn des Erlebnistrips drohte dieser an der Überschreitung
der zulässigen Anfahrtzeiten zu scheitern. Schuld war unser
Brasilianer Marcio, der nach 6-wöchigem Heimaturlaub am frühen
Morgen verblüfft feststellen mußte, dass der von ihm
angesteuerte Bahnhof der Linie U2 leider inzwischen seiner
Schienen beraubt worden war. Ein dreiviertel Stündchen später
konnte es dann aber losgehen und dank des todesverachtenden
Fahrstils von Andrew T Gazelle konnten wesentliche
Teile der Verspätung wieder aufgeholt werden. Somit stand einem
ersten Kräftemessen mit den Volley-Tigers aus Ludwigslust nichts
mehr im Wege. Schade eigentlich, aber kein Beinbruch, denn das Spiel hatte Lust auf mehr guten Volleyball gemacht. Den gab es dann auch gleich im nächsten Spiel gegen die Regionalliga-Konkurrenten aus Banzkow, die nicht nur aufgrund ihres Schlachtrufs Dicke Kühe einen ziemlichen Kontrast zu den jungdynamischen Tigern aus Ludwigslust bildeten. Trotz fehlenden Stammzuspielers konnten die Männer aus der Nähe Schwerins den ersten Satz für sich entscheiden. Satz zwei ging an uns, so dass die Entscheidung erneut im dritten Satz fallen musste. Da wir inzwischen gelernt hatten, dass bei 15 Schluss ist, gestatteten wir dem Gegner den entscheidenden Punkt nicht. Leider hatten aber auch die Kuh-Jungs Wind von der Regelung bekommen, so dass erst ein phänomenales Sprungaufschlag-As des bereits eingangs erwähnten Andrew T Gazelle das Spiel mit 24:22 zu unseren Gunsten entschied. Durch einen leichten Sieg gegen Schwarzenbek wurde Platz 2 in der Vorrunde erreicht und das Team konnte sich entspannt dem Abendprogramm widmen. Zuvor allerdings wurde das Nachtlager im örtlichen Kindergarten aufgeschlagen. Dabei befielen Micha heftige genau wie damals-Erinnerungs-Attacken, was sich in einem entrückt-verzückten Gesichtsausdruck dokumentierte. Böse Zungen behaupten allerdings, dass der später durchgängig entrückte Zustand Michas nicht allein auf die Kindheits-Erinnerungen, sondern auch und vor allem auf die äußerst zivilen Preise für alkoholische Mischgetränke zurückzuführen war. Jedenfalls hätte Micha sich sicherlich auch in seinen schlimmsten Träumen nicht ausgemalt, dass seine Erinnerungen an Kindergarten-Abenteuer dereinst durch einen in der Mitte des Raumes der blauen Gruppe liegenden laut schnarchenden Trainer getrübt werden könnten. Aufgrund der beschriebenen Geräuschbelästigung waren große
Teile des Teams gezwungen, den überwiegenden Teil der Nacht in
den umliegenden Tanz- und Trinkhallen zu verbringen. ClaRa (der Säger)
ergriff diese Gelegenheit und setzte sein kleinäugiges Team am nächsten
Morgen mit den Worten Wenn ihr nicht ordentlich spielt, ist
nächste Woche um 10 Zapfenstreich unter erheblichen Druck.
Die schlimme Drohung führte zu einem 2:0 gegen das gastgebende
Team aus Neustadt-Glewe, wobei sich speziell in der ersten Hälfte
von Satz 1 die Frage aufdrängte, ob äußerst günstige Bacardi-Cola-Preise
tatsächlich nur Vorteile haben. Zweiter wurden übrigens die Banzkower, womit bewiesen wäre, dass dicke Kühe zuweilen auch Tiger plattmachen können. letzte Änderung am 06.01.2007 |