
Auf den Namen Coyote hört der unscheinbare Fahrassistent und Blitzer Gefahrenstellenwarner fürs Auto, den ich seit zehn Tagen auf dem Armaturenbrett unseres VW Caddy montiert habe. Coyote stammt aus Frankreich, ich habe in dieser Zeit getestet, inwiefern sich die Kojoten auch in Deutschland bewähren können.
Dazu nutze ich einen Coyote des Typs „Pocket Edition“, eine Sonderausgabe des normalen Fahrassistenten, die extra für eine Kooperation mit der AutoBILD entwickelt wurde. Ich hatte im Oktober an einem Gewinnspiel in Ausgabe 39/2014 teilgenommen und tatsächlich gewonnen. Vielleicht ja gar kein so großer Zufall, wenn man bedenkt, dass Coyote in Deutschland wachsen möchte und dafür auch eine kritische Masse an aktiven Usern benötigt…
Wie genau funktioniert eigentlich Coyote?
Mit Coyote bekommt man nach Angabe des Herstellers
„Alle wichtigen Verkehrsinformationen in Echtzeit ins Cockpit.“
Im Detail meldet Coyote
- Gefahrenzonen
- Verkehrsstörungen
- Geschwindigkeitsbegrenzungen
Die Geräte kommunizieren im Hintergrund über GPRS/GSM mit der Coyote-Cloud und darüber mit der Coyote Community, also der Gemeinschaft aller aktiven Coyote-Nutzer. Das sollen immerhin schon 3,6 Millionen in Europa und davon über eine Million in Deutschland sein, jedoch versteht Coyote als aktiven Nutzer jeden,
… der mindestens einmal innerhalb der letzten 12 Monate den Coyote Service genutzt hat, unabhängig von der Plattform, ob kostenfrei oder kostenpflichtig.
Konsequenterweise begrüßt Coyote seine Nutzer mit den markigen Worten „willkommen im Rudel“.
Die Position des Fahrzeugs bestimmt der Fahrassistent über einen eingebauten GPS-Empfänger, weitere Daten zu Geschwindigkeitbegrenzungen und feste Blitzer sind bereits enthalten und werden von Zeit zu Zeit aktualisiert. Übrigens fallen feste und mobile Blitzer unter den Begriff „Risikozonen“ und können als solche auch durch die Fahrer gekennzeichnet werden.
Wie fährt es sich mit Coyote in (Nord-)Deutschland?
Kommen wir nun zu meinen Testergebnissen.
- Stationäre Blitzer zeigt das Gerät zuverlässig an, wenn auch in allen Fällen mehrere – sogar bis zu 500 – Meter zu spät. Auch wenn die Warnung stets vor dem Blitzer erfolgt, kann es sehr nervig sein, wenn auch nach einem stationären Blitzer noch immer ein akustisches Warnsignal ausgegeben wird.
- Wenn man den Coyote laufen hat, zeigt er nicht nur Gefahren- und Risikobereiche, sondern gibt auch über die Farbe des abgebildeten Autos an, wie viele andere Kojoten in einem Umkreis von 700 Quadratkilometern (!) unterwegs sind. Das hört sich gigantisch an, ist aber immerhin auch ein Kreis mit einem Radius von 15 Kilometern. Bei meinen Testfahrten gab es genau zwei kurze Momente, in denen die Farbe des Autos von rot auf orange wechselte.
- Mobile Blitzer hatte ich nicht auf meinen Fahrten. Ich bezweifle aber, dass bei der geringen Coyote-Dichte eine Warnung zuverlässig erfolgt wäre.
- Zwei Staus kündigte die Pocket Edition an. Allerdings stand ich in einem Fall schon drin, als das Gerät sich per Geräusch meldete. Das mag aber auch damit zu tun haben, dass sich der Stau im Laufe der Zeit noch aufgebaut hatte.

Fazit
Normalerweise zahlt man für einen Coyote mindestens 169 Euro – inkl. eines 12-Monats-Abos für Echtzeit-Verkehrsinfos in Deutschland und Österreich. Möchte man sich aus dem deutschen Sprachraum herausbewegen, werden 249 Euro oder sogar 299 Euro (inkl. 24 Monate Europa) fällig.
Will man sein Abo verlängern, werden noch einmal 12 Euro pro Monat fällig. Eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass es die iCoyote App fürs iPhone für nur 30 Euro pro Jahr gibt. Dafür hat man mit der Coyote Hardware keine Daten- oder Roamingkosten im Ausland. Fürwahr aber wohl nur ein Vorteil, wenn man häufiger im Ausland unterwegs ist.
Da ich mit meiner Pocket Edition einen „Lifetime Service“ erworben gewonnen habe, der in Wirklichkeit ein Zehn-Jahres-Abo ist, verstehe ich mich zunächst als Teil einer in Deutschland noch zu erreichenden kritischen Masse. 169 Euro oder mehr würde ich dafür wohl kaum zahlen.
Dafür hat der Coyote noch zu viele Kinderkrankheiten und zu wenig Verbreitung in (Nord-)Deutschland.
Habt ihr schon Erfahrungen mit einem Coyote-Produkt oder einem anderen Gefahrenmelder gemacht? Dann hinterlasst gern einen Kommentar!



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