Wer in der Adventszeit sich und seinen Kindern noch etwas Gutes tun möchte, sollte sich schleunigst Karten für das Weihnachtsmärchen „Die zerbrochenen Weihnachtstage“ im Schweriner Marstall besorgen.
Der Marstall, ehemaliger Reitstall der Herzöge, erbaut im klassizistischen Stil vom Schweriner Stadtarchitekten Georg Adolf Demmler, gibt eine tolle Heimstatt für das „Weihnachtsmärchen“ ab. Schließlich wurde hier in der alten Reithalle aber auch vor über 20 Jahren zuletzt Theater gespielt. Genug damit zum Gebäude, mehr zum wirklich liebevoll inszenierten Stück:
Ulli und Bommel, die beiden eifrigen Weihnachtsmannhelfer und Hauptfiguren des Stücks (Leif Tennemann und Michael Ulrich) sind ratlos: Der uralte Eiskönig Zapfenberg ist in den eisigen Jahreskalender gestolpert und dabei sind die Weihnachtstage Tipp: Weihnachtsmärchen in Schwerin weiterlesen
Das folgende Porträt meiner Mutter Christa Berbig schrieb Stefan Krieg, er wurde veröffentlicht im „Schweriner Kurier“ vom 25.10.2008. Da er vom Kurier nicht im Netz zur Verfügung steht, möchte ich ihn an dieser Stelle veröffentlichen.
Michael Friedrich
Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen“, steht auf einer Karte, die Christa Berbig an einem Regal gleich neben dem Fenster befestigt hat. Ob das ihr Motto ist? Vielleicht, allerdings hat sie erst als Rentnerin (sie wird im nächsten Jahr 70) begonnen, Geschichten zu notieren. Einige davon sind bereits als Buch erschienen, zuletzt „Die Schöne am See“. Oh, ein Roman über eine Nixe oder eine Reportage über einen Model-Wettbewerb? Reportage und Roman trifft’s beides nicht so richtig. Und bei der „Schönen“ handelt es sich schlicht um Schwerin.
Bei Christa Berbig ist die Stadt nicht einfach ein Gemeinwesen mit tausenden von Einwohnern. „Man sagt ja auch die Stadt, die Stadt ist also weiblich“ erläutert die Autorin, „und so hatte ich die Idee, die Geschichte Schwerins so zu schreiben,als sei die Stadt eine Frau, die schon viele Herrscher hatte.“
Christa Berbig nutzt viel den Laptop, aber erst mit 52 arbeitete sie zum ersten Mal am Computer. Foto: R. Brunson
Fast auf den Tag genau vierzig Jahre lebt Christa Berbig nun schon hier, und dennoch kann sie die Entwicklung Schwerins auch ein wenig aus der Distanz betrachten. Geboren 1939 im heutigen Tschechien kam sie 1946 zusammen mit Mutter und Bruder als Flüchtling in ein Quarantänelager nach Damgarten, von dort aus ging es im harten Winter 1947 weiter nach Altranstädt in die Nähe von Leipzig, wo sie erstmals die Schule besuchte, das Abitur ablegte und direkt danach als Chemielaborantin in einer Stahlschmelzerei arbeitete. Im Jahr 1960 zog sie nach Perleberg und half Motorrad fahrend, für die Landwirtschaft Statistiken zu erstellen.
Mit Literatur hatte das alles eher wenig zu tun. Aber Stoff für Texte sammelte sich schon an. Zum Beispiel über ihre Zeit in Altranstädt: „Geschichten aus dem Negerdorf„. Dieses Buch hatte sie zunächst bei einem Klassentreffen in Altranstädt verteilt. Viele ältere Bewohner des sächsischen Ortes, der jetzt zu Markranstädt gehört, freuten sich, über die Erlebnisse von Christa Berbig zu lesen, und fühlten sich in alte Zeiten zurückversetzt.
Schreiben lernte die Wahlschwerinerin noch auf einer Schiefertafel. Und das Lesen brachte der kleinen Christa ihre Mutter bei – mittels Liebesromanen. Berbig schmunzelt: Wir haben eben das genommen, was da war.
In den sechziger Jahren begann sie ein Pädagogik-Fernstudium und arbeitete schließlich in Schwerin als Heim- und Horterzieherin, später gab sie Schulgarten-, Kunsterziehungs-, Biologie und Chemiestunden. Mit 52 Jahren, das war im Jahr 1991 und sie schon keine Lehrerin mehr, habe sie zum ersten Mal an einem Computer gesessen, erinnert sich Christa Berbig. Als technische Mitarbeiterin bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft musste sie sich in die neue Rechentechnik einfuchsen. Nun ist der Laptop ihr wichtigstes Arbeitsmittel.
Die Ehefrau, Mutter von vier Kindern und Oma von vier Enkeln schreibt ihre Erlebnisse auf, viele behält sie aber nur in ihren Gedanken. Manche sind verbunden mit Erinnerungsstücken. So erzählt sie die Geschichte von dem guten Porzellangeschirr, das ihre Mutter mal besessen hat und das genau an ihrem neunten Geburtstag zu Bruch ging, weil ein Nagel das Regal nicht mehr halten konnte. Nur ein Teller überlebte den Sturz. Und den bewahrt sie noch immer auf – zur Erinnerung.
„Ich lege keinen Wert darauf, Besitz zur Schau zur stellen“, sagt sie. „Ich habe es mehrfach erlebt, dass man etwas zurücklassen muss und kann. Dinge, die der Mensch besitzt, sind nicht so wichtig.“ In das Bild, das Berbig da von sich skizziert, passt auch, dass sie sagt, ihr sei es äußerst unangenehm, andere um etwas zu bitten. Sogar das Verkaufen liegt ihr äußerst fern. So kostete es sie zum Beispiel viel Überwindung, ihr Schwerin-Buch auf dem Altstadtfest anzubieten. Aber sie tat es mit Erfolg.
Christa Berbig schrieb auch schon eine Familienchronik, arbeitete am Zeitzeugenprojekt des Seniorenbüros mit und stellt derzeit eine Abhandlung zum 90. Geburtstag ihrer Gartensparte zusammen – Fakten, Tatsachen, Erlebnisse. Wird es da nicht Zeit für den ersten Roman? Christa Berbig schaut, als ob sie mit dieser Frage bereits gerechnet hat: „Habe ich schon liegen als Manuskript mit Stoffsammlung. Ich hoffe, dass der Roman nächstes Jahr fertig ist.“
Am Samstag war ich zu einem Mini-Treffen meiner alten Klasse der POS Wilhelm Pieck in Schwerin-Lankow. Außer mir waren noch acht weitere Ehemalige (Doreen, Andy, Haiko, Mirco, Bastian, Alex, Holger, Mario) ins Bolero in Schwerin gekommen, um alte Geschichten aufzuwärmen und sich neue zu erzählen.
Spannend für mich war vor allem, die Lebensläufe der sieben Leute zu hören, die ich in den letzten neunzehn (!) Jahren nicht gesehen hatte. Jetzt steigt die Vorfreude auf unser nächstes richtiges Klassentreffen, welches Haiko 2011 zum 30jährigen Jubiläum unserer Einschulung an der Wilhelm-Pieck-Schule organisieren möchte. Sind zwar noch ein paar Jahre Zeit, aber manchmal geht es ja sehr schnell…
Korrigiert habe ich übrigens in diesem Zuge die falschen Namen meiner Klassenkameraden in meinen Posts aus dem November 2007, welche ihr hier findet: Meine Klasse an der POS Wilhelm Pieck in Schwerin
Christa Berbig erzählt in ihrem neuen Buch von einer Schönen, die – wie im Märchen – vor langer Zeit lebte und bis heute nicht gestorben ist.
Es ist die Geschichte der schönen Stadt Schwerin im Mecklenburger Land. Von ihr wird erzählt, als wäre sie eine schöne Frau, die im Laufe ihrer Historie viel erlebt hat und sich trotzdem ihre Schönheit bewahren konnte.
Die Autorin schildert die bewegende Geschichte Schwerins, von den Anfängen im 12. Jahrhundert historientreu bis hinein in den Ausblick auf die Buga 2009 in Schwerin, zu der sich die Stadt im Festkleid präsentieren wird.
Für Kurzweil sorgen neben der eingängigen Erzählweise über sechzig Bilddokumente, die überwiegend von Christa Berbig selbst während der vierzig in Schwerin verbrachten Jahre aufgenommen worden sind.
Das Buch ist ab sofort bei Christa Berbig unter Tel. 0385/5812989 zu bestellen.
So – hier auch die beiden anderen Bilder, die ich noch gefunden habe.
POS Wilhelm Pieck, meine Klasse 1985-86
1. R.v.l.: Eyk Wehmer, Silke Wiesner, Marco Prohl, Nicol Domke, Alexander Kühl
2.R.: Andy Hermanns, Karina K., Manuela Tessmann, Marco Neumann, Maik Fricke
3.R.: Holger Piepenbring, Lars Bergmann, Doreen Liberka, ???
4.R.: Steffi Burmeister, ???
POS Wilhelm Pieck in Schwerin, Klassenausflug
sitzend.v.l.: Nicole Kienker, Maik Fricke, Haiko Nieland, Doreen Liberka, Holger Piepenbring, Stefan Past, Marco Prohl
stehend v.l.: Nicol Domke, Karin K. (Mutter), Manuela Tessmann, Silke Wiesner, Marco Gloede, Marco Neumann, Edith Reifschläger (Erzieherin), Mirko Müller, Claudia Lohde, Steffi Burmeister, Andreas Rosinke, Andy Hermanns, Lars Bergmann, Alexander Kühl, Tim Schattkowsky, Ute Weiß (Klassenlehrerin)
Gestern Abend traf ich mich mit einer Schulfreundin, die ich seit 1989 nicht mehr gesehen hatte. Sie war im Sommer des Jahres zusammen mit ihrer Mutter aus der DDR „ausgereist“ und damit ihrem Vater nach Reutlingen gefolgt, der schon 1988 die Gelegenheit genutzt hatte, dem „real existierenden Sozialismus“ den Rücken zu kehren.
Heute habe ich daraufhin alte Bilder aus meiner Schulzeit herausgesucht, die ich hier einstelle.
Wer sich von meinen Klassenkameraden wiedererkennt, ist herzlich eingeladen, einen Kommentar zu hinterlassen oder mich anderweitig zu kontaktieren:
Unten findet ihr alle Namen, die mir noch auf die Schnelle einfallen – jetzt (14.12.08) korrigiert und ergänzt:
Rotes Halstuch selbstverständlich…
Alexander Kühl
Andreas Rosinke
Andy Hermanns
Bastian Purtak
Claudia Lohde
Doreen Liberka
Eyk Wehmer
Haiko Nieland
Holger Piepenbring
Jens Müller
Karina K.*
Lars Bergmann
Lars Wagner
Maik Fricke
Manuela Teßmann
Marco Prohl
Marco Neumann
Mario Wacks
Marko Gloede
Michael Friedrich
Michael Müller
Mirco Müller
Nicole Domke
Nicole Kienker
Silke Wiesner
Stefan Past
Steffi Burmeister
Tim Schattkowsky