Das haben wir nun davon
24.12.2013 – 26.12.2013 23 °C

Der Heiligabend beginnt wie er heißt – als ob es schon Abend wäre. Es fehlt das gewohnte gleißende Sonnenlicht, stattdessen macht sich hohe Luftfeuchtigkeit in Form von leichtem Nieselregen breit. Wir versuchen, diese zu ignorieren und fahren schnell nach Pelican, einer Halbinsel, die in den Lake Macquarie hineinragt und per Auto keine fünf Minuten entfernt liegt. Dort sehen wir Anglern bei ihren Versuchen zu, einen Snapper zu fangen, der länger als 25 cm ist und schlagen uns dann auf kleinen versteckten Pfaden durch den vor Ort vorhandenen „Dschungel“ zwischen Straße und der wenige Meter nördlich gelegenen Start- und Landebahn des (stillgelegten) Flughafens Belmont. Ganz besonders achten wir dabei auf Tier- (viele Spinnen) und Pflanzenwelt (Fächerpalmen, Hybiskus). Anschließend geht es schon zurück in unser Haus, denn es hat wieder etwas stärker zu regnen begonnen.
Wir lassen uns die Laune aber nicht verderben. Bevor bei uns die Kinder beschert werden – völlig unaustralisch bereits am Heiligabend – besuchen wir den Weihnachtsgottesdienst in der Baptistenkirche von Swansea. Der macht richtig Spaß: Alle werden mit einbezogen, die Kinder natürlich, aber auch die ganze Gemeinde und alle außerordentlichen Besucher, zu denen auch wir uns zählen dürfen. Hark! The herald’s angel sings…

Auf dem Rückweg schauen wir kurz am Strand vorbei, ob der australische Weihnachtsmann schon mit seinem Surfbrett angelandet ist. Aber da ist Armella bereits müde (trotz Mittagsschlaf, liebe Omas ) und wir schauen lieber unter dem Tannenbaum nach. Tatsächlich, da liegen eine Menge Geschenke, die den weiten Weg von Europa zu uns gefunden haben. Danke lieber Weihnachtsmann!
25.12. – Nach dem Frühstück knallt es bei uns mächtig. Insa und David haben uns als Weihnachtsgeschenke unter anderem ein paar Knallbonbons hiergelassen, welche nun pünktlich zur australischen Weihnacht das Zeitliche segnen. Die Ausbeute ist überschaubar (Papierkrone, Mini-Spielzeug und je ein Witz), aber Spaß bringt es doch. (What do you call a horse in his pyjamas? A Zebra!)

Weniger spaßig ist das wetter, und es war irgendwie zu befürchten: Wir jetten tausende Kilometer um die Welt, um am Ende das Wetter zu Weihnachten zu haben, welches auch zu Hause vorherrscht: Nieselregen, na bravo! Zugegeben, die Temperatur liegt immer noch bei über zwanzig Grad, aber leichte Enttäuschung macht sich bei uns breit. Weniger allerdings bei den Kindern, sie haben jede Menge (neues) Spielzeug, das es auszuprobieren gilt. Und so verbringen wir den Tag einfach im Haus. Zwischendurch taucht unsere Nachbarin Margaret auf und bringt uns einen Christmas Pudding nebst Custard und Cream vorbei. Lecker, wenn auch sehr schnapsig. Na was soll’s. Bevor mir Nachmittags die Decke auf des Kopf fällt, schnüre ich noch meine Joggingschuhe und laufe an vielen Familien vorbei, die aufgrund des Wetters im Carport oder unter einem Pavillon grillen. Aber niemand ist wirklich sauer – gesunde Einstellung!
Wir nutzen das schlechte Wetter für mehrere Skype-Sessions mit den Lieben zu Hause und den ein oder anderen Kurzfilm auf DVD für die Kinder. Nachmittags gibt es dann Frisches vom Grill mit Nudeln, Maiskolben sowie Süßkartoffeln mit Honig-Ziegenkäse-Dip. Lecker!

Am zweiten Weihnachtstag besinnt sich das Wetter eines besseren und nach anfänglichen Wolken und leichten Niesel-Versuchen bricht die Sonne wieder durch. Wir trauen der Lage noch nicht zu 100% und halten an unserem Plan fest, Newcastle einen Besuch abzustatten. Leider hat das dort gelegene Fort Scratchley, dessen Besuch wir fest eingeplant hatten, geschlossen. Auch der Leuchtturm Nobbys Lighthouse hat zu und so bleiben nur der Spaziergang dorthin und der Strand. Macht nix, die Sonne entschädigt uns.
In den nächsten Tagen genießen wir einfach weiter unser Leben am Strand.