Bondi Beach und Coastal Walk
16.12.2013, sonnig 25 °C
Der Tag startet mit einem ausgiebigen Frühstück in Eva’s Backpacker. Arvid macht sich häufig darüber lustig, wenn wir von Backpackern sprechen. „Ihr immer mit euren Rucksäcken!“ Aber immerhin ist ihm bewusst, dass zwischen einem Hotel und einem Backpacker ein Unterschied besteht. Die Enge unseres Zimmers stört ihn mittlerweile auch nicht mehr so, und uns ist seine Erkenntnis ganz recht, dass es auch andere Unterkünfte als große Ferienwohnungen und Hotelzimmer gibt. Ein weiteres spannendes Wort scheint übrigens „Reisepässe“ zu sein. Kein Wunder, mussten wir diese doch auf dem Hinflug und den damit verbundenen Grenzkontrollen immer und immer wieder vorzeigen.
Erste Aufgabe des Tages ist es, einen Laden zu finden, der Schrauben und Muttern im Sortiment hat, um unseren Kindertragerucksack wieder reparieren zu können. Nachdem uns das schnell geglückt ist, überlegen wir unsere nächsten Schritte, denn nun haben wir die Gelegenheit, auch einen etwas ausgedehnteren Spaziergang zu unternehmen. Wir entscheiden uns für den Coastal Walk ausgehend vom Bondi Beach. Zwei Stationen brauchen wir mit der Bahn bis Bondi Junction, von dort ist es nur eine kurze Busfahrt, bis wir oberhalb des wunderbaren Bondi Beach ankommen.

Katharina und ich müssen natürlich sofort an die Bronzemedaille von Jörg Ahmann und Axel Hager denken, die diese 2000 aus eben jenem olympischen Sand gegraben haben, den unsere Füße über 13 Jahre später betreten. Das ficht unsere Kinder nicht an, kennen sie doch weder Vince und Hägar noch deren Meriten. Sie verlangen beim Anblick von Sand nach Strandspielzeug, wissen sich dann aber mit Stöcken und anderen Pflanzenresten zu helfen.
Die Sonne steht derweil in einem derart unbarmherzigen Zenit, dass man die Haut sich kräuseln fühlt. Da wir ohne Sonnencreme-Nachschub aufgebrochen sind, füllen wir fürs erste unsere Trinkvorräte nach und starten dann am Bondi Iceberg Club mit seinem idyllischen Meerwasserschwimmbecken zu unserer Wanderung auf dem Coastal Walk, der sich idyllisch gen Süden schlängelt, immer herum um vom Wasser überformte Felsen, die mich an Devil’s Potholes in Südafrika erinnern.

Genau wie am Bondi Beach sind auch in den kleinen Buchten auf unserem Weg immer wieder Surfer zu sehen, welche die pazifischen Wellen abreiten. Das sieht toll aus und ich freue mich auf meine eigenen Versuche in der kommenden Woche, wohl wissend, dass der Stand der Einheimischen unerreichbar sein könnte.
Armella ist mittlerweile im Tragerucksack eingeschlafen, und auch wir beschließen, am Tamarama Beach den Coastal Walk sein zu lassen. Der nette Kiosk, ein fantastischer Kaffee, diverse Leckereien mit Mandelmehl, ein Eis für Arvid und ein Kinderspielplatz mit Sonnensegel machen uns die Entscheidung leicht.
Eine knappe Stunde später brechen wir per Bus wieder auf nach Bondi Junction, wo wir uns im lokalen Kathmandu Outdoor-Store mit UV-Klamotten eindecken, dann zieht es uns zurück zu Eva’s. Arvid schläft immerhin dieses Mal erst beim Essen ein, wir halten ihn aber noch über Wasser, damit es diesmal wenigstens mit dem Zähneputzen hinhaut. Armella trinkt ihre Medizin zum zweiten Mal heldenhaft allein und ohne zu weinen, ist aber sehr enttäuscht, dass wir heute nicht mit den Kindern ins Bett gehen.
Am nächsten Tag geht es auf in den Taronga Zoo