Keine Angst vor kleinen und großen Tieren

Einsame Fahrt durch herrliche Landschaft

22.01.2014 semi-overcast 25 °C

Morgens sind wir früh wach, allerdings können wir durch die Scheiben unseres Wohnmobils draußen leichten Nieselregen erkennen. Das Thermometer hat ein uns bekanntes Problem: Es bekommt den Hintern nicht richtig hoch, nur 16 Grad zeigt es zur Frühstückszeit an. Brrr! Bei unserer Abfahrt gegen 10 Uhr sieht es allerdings schon wieder besser aus, auch die Sonne zeigt sich.

Auf unserer heutigen, 200 km langen Strecke durch Victorias Südosten liegen sage und schreibe nur drei Orte:

– Orbost – hier nutzen wir die örtliche Tankstelle, um unser dieselschluckendes Monster für die nächsten Kilometer zu rüsten.

Ich glaub mich beißt ein Nilpferd
Ich glaub mich beißt ein Nilpferd

– Cann River – hier pausieren wir, hat sich der Ort doch hervorragend auf fahrendes Volk wie uns eingestellt: Ein unbemannter Campingplatz, zwei Motels, eine Bäckerei, eine Post, zwei Tankstellen, ein Visitor Information Center und ein öffentlicher Rastplatz mit Grillstation, Toiletten und Spielplatz bieten sich uns. Sogar ein Weltkriegsdenkmal in Form von zwei Haubitzen und zwei Gedenktafeln, welche die insgesamt zwölf Opfer aus der Region benennen, ist vorhanden. Wir lassen die Motels links liegen, interessieren uns aber sehr für den Spielplatz, einen frischen Kaffee nebst Leckerlis aus der Bäckerei und ein paar weitere Highlights der Stadt.

Haubitzentraum
Haubitzentraum

– Genoa, der dritte Ort. Eigentlich hatten wir überlegt, hier zum Campingplatz nach Gipsy Point abzubiegen, allerdings sind wir noch sehr früh dran und fahren schnell noch über die Staatengrenze. Bis bald Victoria, hello again New South Wales!

Wenige Kilometer weiter biegen wir rechts in den Wald ab zum Wonboyn Cabin & Caravan Park. Wonboyn hat sage und schreibe 90 Einwohner und liegt sehr versteckt und idyllisch. Bereits auf der Zufahrtsstraße sehen wir zwei über einen Meter große Echsen, wahrscheinlich Warane, die sich in der Nachmittagshitze gesonnt haben. Unsere Erwartungen an die lokale Fauna steigen damit und werden nicht enttäuscht.

Dennoch bleibt unsere Wanderung zum Seeufer in dieser wie auch in andere Hinsicht erfolglos, insbesondere da Arvid seine Kraft schon bei der Erkundung des Campingplatzes aufgebraucht hat und nun das Bergab und Bergauf nicht mehr mitmacht. Also ergeht notgedrungen das Kommando „zurück zum Campingplatz“, wo wir nach kurzer Stärkung durch (dank Katharina immer präsenter) Keks- und Obst-Snacks ankommen. Hier gibt es wieder einen Swimming Pool, in den Armella schneller reinspringt, als wir „Schwimmflügel“ sagen können. Nur gut, dass sie diese schon umhat.

Papageienfütterung
Papageienfütterung

Anschließend bekommen unsere beiden vom Zeltplatzwart noch Vogelfutter und füttern damit verschiedene Papageien, Lorakeets und King’s Parrot sowie die lokale Entenfamilie.

Ich habe mich derweil von der Gruppe abgesondert und erkunde die Umgebung noch einmal auf eigene Faust bei einer kleinen Wanderung.

Zunächst bewundere ich den ortsansässigen General Store…

General Store Wonboyn
General Store Wonboyn

Anschließend habe ich mich noch nicht einmal richtig umgedreht, als ich in einem Garten eine ganze Horde Kängurus sehe. Sie schauen mich ebenso verblüfft an wie ich sie und hüpfen dann in verschiedene Richtungen von dannen.

Känguru-Alarm!
Känguru-Alarm!
Roter Riese
Roter Riese

Das weckt aber nur umso mehr meinen Jagdinstinkt und ich mache mich auf, Kängurus zu finden.

So leicht scheint das allerdings gar nicht zu sein. Überall stoße ich im Wald auf einsame Privatstraßen, die unmissverständlich gekennzeichnet sind.

 

Nette Hinweise
Nette Hinweise

Daher verlasse ich den Wald nach einigen Kilometern wieder und versuche mich in der Vogelbeobachtung: Am Collins Creek begebe ich mich ein wenig abseits der Straße in den Busch und verharre, ohne mich viel zu bewegen. Schon bald schweigen die warnenden Stimmen aus den Bäumen über mir und am Boden werden einige Vogelarten aktiv: Insbesondere die kleinen Fairytails hüpfen durchs Unterholz.

Fantail im Busch
Fantail im Busch

Apropos hüpfen: Auf dem Rückweg sehe ich wieder einige Kängurus, die vor mir flüchten. Wieder auf dem Zeltplatz gehen wir auch mit den Kindern auf Suche und sind erfolgreich: Eine Mama mit zwei Kindern äst friedlich in der Abendsonne.

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