Back in Sydney

Von Bundeena zum Flughafen

29.01.2014 sunny 29 °C

Heute sind wir genau sieben Wochen fernab der Heimat unterwegs, gleichzeitig ist dies unser letzter Tag in Australien. Ich bin morgens merkwürdig aufgeregt, stehle mich noch vor Sonnenaufgang aus dem Camper – und bin wieder einmal begeistert. Wir hätten uns kaum einen schöneren Platz in der Nähe von Sydney suchen können. Das Wasser ist zurück in der Lagune, und diese liegt nur von der leichten Morgenbrise bewegt still und verschlafen da. Am östlichen Horizont zeigt sich ein heller Streifen, die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter der Landzunge, die den Pazifik von uns trennt.

Morgendämmerung in Bundeena
Morgendämmerung in Bundeena
Mondsichel
Mondsichel

Der Mond steht noch am Himmel, allerdings nur als schmale Sichel. Auf der Südhalbkugel nimmt der Mond von links nach rechts ab, morgen oder übermorgen ist Neumond.

Im Hafen von Cronulla nördlich von uns liegen die Segelboote still an der Jetty, ich kann mir das leichte Schlagen der Leinen an den Masten der vorstellen, auch wenn kein Geräusch zu mir herüberdringt.

Blick auf den Hafen von Cronulla
Blick auf den Hafen von Cronulla

Die kleine Personenfähre verlässt Bundeena in der Morgendämmerung und bringt erste Pendler nach Cronulla. Dabei schiebt sie sich vor den Felsen der Kurnell Halbinsel vorbei.

Fähre von Bundeena Wharf nach Cronulla Wharf im Morgengrauen
Die erste Fähre des noch jungen Tages fährt von Bundeena nach Cronulla Wharf

Den Wellen in der Bundeena Bay gestatte ich, noch einmal meine Füße zu umspülen und sage ihnen auf diesem Weg auf Wiedersehen, stellvertretend für die vielen tollen Strandtage, die wir am Pazifik und seinen verabschieden Buchten und Seen verbringen durften.

Wasser umspült meine Füße in Flipflops
Abschied vom Pazifik

Als ich nach einer Stunde Foto-Safari zum Wohnmobil zurückkomme, ist der Rest der Familie dabei, sich aus ihren Decken zu schälen. Heute Abend erwartet uns noch einmal ein Hotelbett, bevor wir wieder an der eigenen Matratze in Escheburg horchen dürfen.

Kakadus in Erwartung der morgendlichen Fütterung
Kakadus in Erwartung der morgendlichen Fütterung

Zum Frühstück haben sich auch die Kakadus wieder eingefunden, sauber aufgereiht auf den Pfählen am Ufer der Lagune.

Der Vormittag ist geprägt durch Aufräumen und Packen. Alles will wieder verstaut sein, aus den unzähligen Fächern und Schränken des Campers befreit und in die Enge unserer Koffer und Taschen gezwängt. Armella und Arvid nutzen die Zeit und Freiheit, um in der Lagune zu baden und auf dem Campingplatz zu spielen.

Besuch eines Goanna
Besuch eines Goanna

Wir bekommen auf einmal Besuch von einem Waran, der unverhofft unter unserem Wohnmobil auftaucht, über einen Meter lang ist, und seelenruhig über den Platz marschiert. Armella bekommt zwar einen kleinen Schreck, zeigt sich dann aber ebenso interessiert wie Arvid. Eine Erkenntnis unserer Reise: Exotische Tiere sind zwar immer noch eine Besonderheit, aber nichts wovor man sich fürchten muss.

Dann geht es auf nach Sydney. Schwierig ist dabei weniger die Fahrt als vielmehr die Suche nach einer Möglichkeit, den Inhalt unserer Campingtoilette auszuleeren. Bis zum Schluss stoßen wir nur auf Kopfschütteln bei Tankstellenbesitzern. Da bleibt uns letzten Endes nur eine Möglichkeit, wollen wir die Strafgebühr von 150 Dollar bei der Rückgabe des Fahrzeugs vermeiden: Wir fahren direkt zu unserem Flughafenhotel, laden bei der Ankunft aber nicht nur unsere Koffer und Taschen, sondern auch den Toilettentank auf den Gepäckwagen und fahren die ganze Ladung direkt in eines unserer Doppelzimmer. Dort landet denn auch der Inhalt des Tanks, wo er hingehört – in der Toilette.

Die Camper-Rückgabe ist ganz in der Nähe des Hotels, so dass wir nach einem kurzen Durchschnaufen noch einmal per Bahn Richtung Sydney Innenstadt aufbrechen können. Wohin genau wir fahren wollen, ist uns schnell klar: Noch einmal an den Hafen, an den Circular Quay und ein letztes Mal Harbour Bridge und Oper bestaunen, diese Ikonen unserer Reise.

Im Touristenviertel The Rocks genehmigen wir uns ein frühes Abendbrot im Wine Odyssey Australia, bevor sich Katharina und die Kinder auf den Weg zurück zum Hotel machen, während ich mich noch mit Thommy Jürgens treffe, der schon seit einigen Jahren in Australien lebt. Wir freuen uns über das Wiedersehen, wechseln über die Straße ins Löwenbräu, tauschen Erfahrungen und Gedanken aus und schmunzeln insgeheim beim deutschen Akzent der Bedienung, die uns fragt: „The Spaten is for who?“

Dann trennen sich unsere Wege. Ich blicke noch einmal zurück auf den Hafen, auf das Sydney Opera House und die Harbour Bridge. Ich atme tief durch, bevor ich die Bahn besteige, zurück zum Flughafen. Eine tolle Reise geht zu Ende, das kann ich hier mehr denn je spüren.

Oper Sydney im Abendlicht
Abschied von Sydney

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