Bilder des neuen Google AdWords-Qualitätsfaktors und des „First Page Bids“

Dieser Post ist überfällig, sah ich doch neulich bei PPC Book Bilder des bereits von mir beschriebenen neuen Google AdWords Qualitätsfaktors.

Quality Score and First Page Bid
Quality Score and First Page Bid

In der ersten Abbildung ist zu erkennen, das statt des bisher bekannten Mindestgebots nunmehr ein Estimated First Page Bid, also die Schätzung des für die erste Seite notwendigen Gebots, abgebildet wird.

Ich stelle mir lediglich die Frage, ob es dann in Zukunft auch die Situation gibt, dass fünf Anzeigen auf der ersten SERP ausgespielt werden, weitere Anzeigen aber nur auf der zweiten? Was meint ihr?

Offensichtlich wird der Qualitätsfaktor nicht nur bei jeder Suchanfrage neu berechnet – jetzt gibt es für den Quality Score auch eine Skala von 1 bis 10, auf der jedes Keyword bewertet wird.

1 to 10 Scale for Quality Score
1 to 10 Scale for Quality Score

Diese ist auf der zweiten Abbildung sichtbar, welche das aus AdWords bekannte Diagnosetool für Keywords zeigt. Offenbar ist dieses nunmehr um die detaillierte Darstellung des Qualitätsfaktors ergänzt worden. Darüber hinaus werden Tipps für die Verbesserung des Qualitätsfaktors angezeigt.

Man darf gespannt sein, inwiefern diese Maßnahme von Google geeignet ist, den Long Tail von weniger relevanten Keywords für sich zu erschließen. Schließlich kann ja auch dieses Kleinvieh Mediabudgets einbringen…

Google ändert AdWords Qualitätsfaktor

Google hat am vergangenen Donnerstag Änderungen in seinem Anzeigensystem Google AdWords angekündigt.

Die gravierendsten Neuigkeiten:

  1. Der Google Qualitätsfaktor für jedes Keyword wird zukünftig dynamisch bei jeder Suchanfrage berechnet und bezieht dabei Kriterien wie den Ort des Suchenden mit ein.
  2. Den Status „Inaktiv für Suche“ wird es in Zukunft nicht mehr geben.
  3. Statt des Mindestgebots (Minimum Bid) wird es ein „First Page Bid“ geben, also ein Gebot, welches notwendig ist, um mit seiner Textanzeige auf die erste Ergebnisseite der Google Ergebnisseite zu kommen.

Der Qualitätsfaktor erfährt damit die größten Änderungen seit seiner Einführung im Sommer 2005. Zuletzt wurde die Ladezeit der Landingpage in die so genannten „Other relevance factors“ aufgenommen.

Der Ankündigung im AdWords-Blog ist zu entnehmen, dass die Änderungen zunächst nur für einige Werbekunden scharf geschaltet werden. Wann es für uns in Deutschland ernst wird, steht damit noch nicht fest. Die AdWords-API muss ebenfalls noch umgebaut werden, um den Minimum Bid unterstützen zu können.

Fazit:

  1. Ein variabler Qualitätsfaktor berücksichtigt die unterschiedliche Performance ein und desselben Keywords in verschiedenen Regionen oder Suchmaschinen, die Google-Anzeigen ausspielen.
  2. Google wird zwangsläufig mehr Geld verdienen, da Keywords nicht mehr deaktiviert werden, sondern auf den weiteren Ergebnisseiten zu Klicks führen können.
  3. Die manuelle Steuerung einer SEM-Kampagne in Google AdWords könnte schwieriger werden, da der Qualitätsfaktor nicht mehr ohne weiteres abzulesen ist.

Ein Beispiel zum Verständnis:

Peters Autoreparatur wirbt auf AdWords zum Keyword Autoreparatur (weitgehende Übereinstimmung / broad match). Peters Anzeigen performen besser in Hamburg als in Schleswig-Holstein. Außerdem ist die Klick-Performance besser auf die Suchanfrage „Autoreparatur Opel“ als auf „Autoreparatur Ford“ sowie in AOL besser als in der Google Suche (man merkt, das ist rein fiktiv ;-)).

Anstelle eines einzigen Qualitätsfaktors für das Keyword Autoreparatur und eines Minimalgebots, das darüber entscheidet, ob die Anzeige geschaltet wird oder nicht, wird Google in Zukunft bei jeder Suchanfrage entscheiden, welchen Qualitätsfaktor und damit welchen AdRank die Anzeige bekommt. Aus diesem Grund werden Peters Anzeigen besser in Hamburg ausgespielt oder wenn jemand nach der Reparatur für seinen Opel sucht bzw. in AOL und nicht in Google selbst…