Google hat am vergangenen Donnerstag Änderungen in seinem Anzeigensystem Google AdWords angekündigt.
Die gravierendsten Neuigkeiten:
- Der Google Qualitätsfaktor für jedes Keyword wird zukünftig dynamisch bei jeder Suchanfrage berechnet und bezieht dabei Kriterien wie den Ort des Suchenden mit ein.
- Den Status „Inaktiv für Suche“ wird es in Zukunft nicht mehr geben.
- Statt des Mindestgebots (Minimum Bid) wird es ein „First Page Bid“ geben, also ein Gebot, welches notwendig ist, um mit seiner Textanzeige auf die erste Ergebnisseite der Google Ergebnisseite zu kommen.
Der Qualitätsfaktor erfährt damit die größten Änderungen seit seiner Einführung im Sommer 2005. Zuletzt wurde die Ladezeit der Landingpage in die so genannten „Other relevance factors“ aufgenommen.
Der Ankündigung im AdWords-Blog ist zu entnehmen, dass die Änderungen zunächst nur für einige Werbekunden scharf geschaltet werden. Wann es für uns in Deutschland ernst wird, steht damit noch nicht fest. Die AdWords-API muss ebenfalls noch umgebaut werden, um den Minimum Bid unterstützen zu können.
Fazit:
- Ein variabler Qualitätsfaktor berücksichtigt die unterschiedliche Performance ein und desselben Keywords in verschiedenen Regionen oder Suchmaschinen, die Google-Anzeigen ausspielen.
- Google wird zwangsläufig mehr Geld verdienen, da Keywords nicht mehr deaktiviert werden, sondern auf den weiteren Ergebnisseiten zu Klicks führen können.
- Die manuelle Steuerung einer SEM-Kampagne in Google AdWords könnte schwieriger werden, da der Qualitätsfaktor nicht mehr ohne weiteres abzulesen ist.
Ein Beispiel zum Verständnis:
Peters Autoreparatur wirbt auf AdWords zum Keyword Autoreparatur (weitgehende Übereinstimmung / broad match). Peters Anzeigen performen besser in Hamburg als in Schleswig-Holstein. Außerdem ist die Klick-Performance besser auf die Suchanfrage „Autoreparatur Opel“ als auf „Autoreparatur Ford“ sowie in AOL besser als in der Google Suche (man merkt, das ist rein fiktiv ;-)).
Anstelle eines einzigen Qualitätsfaktors für das Keyword Autoreparatur und eines Minimalgebots, das darüber entscheidet, ob die Anzeige geschaltet wird oder nicht, wird Google in Zukunft bei jeder Suchanfrage entscheiden, welchen Qualitätsfaktor und damit welchen AdRank die Anzeige bekommt. Aus diesem Grund werden Peters Anzeigen besser in Hamburg ausgespielt oder wenn jemand nach der Reparatur für seinen Opel sucht bzw. in AOL und nicht in Google selbst…
Ein Gedanke zu „Google ändert AdWords Qualitätsfaktor“